Villa D

Wohngebäude

Zu den berühmtesten Wohngebäuden der klassischen Moderne zählen einfache Glaskuben, die sich dem einen Außenraum mit einem Innenraum ausliefern und als Trennung nur eine ungeteilte, unbewegte Box aus Glas zulassen. Natur und Architektur durchdringen sich optisch, trennen sich aber formal: Wildwuchs und Landschaft gegen Ordnung und Obdach – ein Dach und ein Nichts. Heute begibt sich der computersynthetisierte, atmende Biomorphismus auf die Suche nach neuen Ästhetiken, neuen Werkstoffen und Technologiesprüngen, aber auch nach architekturphilosophischen Denkanstößen, wenn es denn gelingt ihn zu realisieren. Die Idee ist nicht die räumliche Auseinandersetzung mit der Natur, sondern sie Übernahme ihrer oder anderer dynamischen Formen, um der Architektur neues formales Leben einzuhauchen.

Die Villa in Moskau spannt ihren flimmernden Schleier aus Glas ebenfalls in weitgehend monotonem Rhythmus über frei geformte, außen ablesbare Betondecken, die ihren statischen Verbund nicht preisgeben. Das dreidimensionale Puzzlespiel zwischen Innen und Außen eröffnet jedoch einen räumlichen Naturbezug, den der Biomorphismus als reiner Formwille nicht herstellen kann.

Project Factsheet

OrtMoskau, Russland
Wettbewerb2002
Baubeginn2002
Fertigstellung2003
BauherrMikhail Dubinin, vertreten durch Aljona Melnikova
Fläche BGF1.400 qm
Awards

BDA-Preis 1999 Architektur in Schleswig-Holstein, 2. Preisrang

Bild CopyrightCarlo Grossi